Selbständigkeit und die Folgen

Ich bin jetzt seit 13 Monaten selbständig und so langsam wird klar, was das bedeutet. Während in der Anfangszeit die tägliche Arbeitszeit eher bei 6 bis 7 Stunden lag, liegt sie mittlerweile eher bei 12 bis 14 Stunden - hat sich also verdoppelt. Eigentlich ist mir das gar nicht aufgefallen, aber nachdem mich gute Freunde mal drauf hingewiesen haben, hab ich nachgerechnet und bin auch zu dem Schluss gekommen. Ich bin allerdings auf keinen Fall unzufrieden damit, die selbständige Arbeit ist nach wie vor genau das, was ich machen möchte.

Ein typischer Tag fängt z.B. damit an, dass ich noch vor dem Frühstück erstmal E-Mails lese und oft noch "nur mal schnell" etwas fixen möchte, was dann schnell in eine Aktion von 30 Minuten bis zu einer Stunde ausartet. Danach geht's ins Büro, wo das normale Tagesgeschäft abgewickelt wird. Tatsächlich bin ich dann oft grade mal oder sogar weniger als die üblichen 8 Stunden Büro. Danach geht's wieder nach hause, wo ich dann nach dem Abendessen meist noch mehrere Stunden (2 bis 4) an eigenen Projekten (die sich vielleicht langfristig auszahlen) oder an zeitkritischen Kundenprojekten arbeite. So kommen dann schnell mal 12 bis 14 Stunden zusammen.

Nicht unerwähnt möchte ich mite lassen. Eines der besten Online-Tools zur Zeiterfassung. Mite hilft mir ungemein dabei den Überblick über meine Arbeitszeiten im Bezug zu Kundenprojekten zu behalten. Langfristig führt es dazu, dass ich viel besser einschätzen kann, wie lange ein zukünftiges Projekte wahrscheinlich dauern wird, weil ich an Hand der vergangenen Projekte sehr gut sehen kann, wie lange eine Tätigkeit wirklich gedauert hat - Das subjektive Zeitempfinden ist nämlich oft ein ganz anderes ... Als Tipp für Personen, die anfangen wollen ihre Zeiten zu erfassen, kann ich nur empfehlen wirklich nur tatsächliche Arbeitszeit an Kundenprojekten zu erfassen. Damit kommt man zwar meistens nicht auf einen 8-Stunden-Tag, aber alles andere hat sich bei mir nicht bewährt. Man wird verrückt wenn man versucht jeden Gang zur Post, oder jeden Einkauf von Büromaterial auch zu erfassen - und es führt auch nicht zu einer besseren Auswertung der Zeiten oder einer genaueren Abschätzung von Zukünftigen Projekten.

Nun aber zu dem Grund, warum ich diesen Beitrag schreiben wollte. Nämlich die für euch sichtbaren Auswirkungen meiner Selbständigkeit. In letzter Zeit ist es hier im Blog sehr ruhig geworden. Dies hängt einzig und allein mit Zeitmangel meinerseits zusammen. Als Entschädigung versuche ich allerdings - wenn ich etwas schreibe - wenigstens etwas sinnvolles zu schreiben und nicht nur inhaltsloses bla-bla. Auch das reine Wiedergeben von Neuigkeiten spare ich mir, da die meisten Leser ihre News sowieso anderweitig beziehen werden. Wenn vielleicht doch jemand meine Meinung zum MacBook Air hören will, kann ich sie aber gerne nachreichen *g*.

Des Weiteren gab es in letzter Zeit einige englische Beiträge von mir. Ein Vortrag auf dem Wordcamp08 - welches übrigens sehr interessant war, mehr dazu bei Norman - hat mir noch einmal vor Augen geführt, dass es vielleicht für viele Leser nervig ist, wenn ich in Deutsch und Englisch blogge. Ich bitte die Jenigen, die es stört, einfach noch einige Zeit ein Auge zuzudrücken. Wie ich schon schrieb, arbeite ich zur Zeit nebenbei an einem Django-Backend für meinen Blog und dieses wird die Seite zweisprachig machen (für den englischen Teil habe ich schon arnebrodowski.com registriert), so dass es einen deutschen RSS-Feed, einen englischen RSS-Feed und einen kombinierten Feed geben wird. Bis dahin wird es so sein, dass ich alle Beiträge, die das Thema Django behandeln, in englisch blogge, da die Zielgruppe überwiegend englischsprachig ist, und alle anderen Beiträge weiterhin in Deutsch.

Zum Schluss dann noch ein kurzer Hinweis in eigener Sache: Ich habe vor kurzem die Seite django-hosting.de online gestellt. Django-Hosting.de ist ein Wiki - natürlich mit Django programmiert - und soll Hosting und Deploy Rezepte für Django-Anwendungen sammeln. Ich hatte u.a. unbedingt das Bedürfnis meine Apache+mod_wsgi+Django Konfiguration zu veröffentlichen, hatte aber das Gefühl, dass es hier im Blog mit der Zeit im Archiv verschwunden wäre. Über Anregungen oder Mithilfe bei django-hosting.de würde ich mich sehr freuen, bis ich die Versionierung der Inhalte fertig habe braucht man allerdings einen Account auf der Seite. Bitte einfach bei mir melden und ich richte gerne einen ein.


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